Du désir d´horizons / Vom Wunsch nach Horizonten
03.04.19, 19:00 Uhr,
SALIA SANOU
Burkina Faso
[HAU2]
Mit Du désir d’horizons widmet sich Salia Sanou einem seiner bevorzugten Themen: der Einsamkeit und Andersartigkeit des Einzelnen und gleichzeitig der Frage nach Land, Entwurzelung, Exil und Grenzen. Er verarbeitet hier seine Eindrücke und Erfahrungen aus Flüchtlingslagern in Burundi und Burkina Faso, wo er im Rahmen des Projekts „Refugees on the Move“ Workshops gab. Bedroht von der dschihadistischen Besatzung und den Kämpfen im Nachbarland Mali, gibt es dort viele Menschen, die auf engstem Raum miteinander auskommen müssen und versuchen, ihre Traumata zu überwinden. Du Désir d’horizons ist jedoch kein Stück über Flüchtlingslager, sondern vielmehr eine Komposition mit choreografischem Vokabular, die Platz lässt für das Empfinden und Reflektieren über die schwierige Situation von Flüchtlingen und dem Nachhall in jeder/m von uns. Der Horizont ist die Zukunft, eine Fluchtlinie, ein offener Raum.
Dauer: 65 min
Im Anschluss Artist Talk mit Arlette-Louise Ndakoze
Choreografie: Salia Sanou
TänzerInnen: Cindy Emeli, Ousséni Dabaré, Leslie Louis-Jean, Jérôme Kaboré, Elithia Rabenjamina, Michael Nana, Marius Sawadogo, Asha Imani Thomas
Text: Nancy Huston
Auszüge aus „Limbes, Limbo / Un hommage à Samuel Beckett“, veröffentlicht bei Éditions Actes Sud (2000)
Bühne: Mathieu Lorry Dupuy
Lichtdesign: Marie-Christine Soma
Musik: Amine Bouhafa
Regie: Rémy Combret
Lichtregie: Diane Guérin
Administration: Stéphane MaisonneuveProduktion: Compagnie Mouvements perpétuels
Koproduktion: Théâtre National de Chaillot / African Artists for Development / Bonlieu – Scène nationale d’Annecy et La Bâtie Festival de Genève dans le cadre du programme Interreg France – Suisse 2014-2020 / Tilder / La Filature – Scène nationale de Mulhouse / Viadanse Centre chorégraphique national de Franche-Comté à Belfort / Centre de développement chorégraphique de Toulouse Midi-Pyrénées
Mit Unterstützung von: Ministère de la Culture et de la Communication – DRAC Occitanie, Région Occitanie Pyrénées-Méditerranée, ADAMI
In Partnerschaft mit: CDC La Termitière / Ouagadougou
Dank an: Patricia Carette, Gervanne und Mathias Leridon, Jean-Michel Champault, Didier Deschamps, Emmanuel Colbert
Salia Sanou gehört zu den prägendsten Künstlern im zeitgenössischen afrikanischen Tanz. Nach der Ausbildung an afrikanischen Tanzschulen vertiefte er von 1993 an seine Praxis als Ensemblemitglied bei der Compagnie Mathilde Monnier in Montpellier. Er schuf zudem zahlreiche Choreographien, darunter „Pour Antigone“ und „Allitérations“. Gemeinsam mit Seydou Boro gründete er Ende der 90er Jahre die Compagnie Salia nï Seydou, die eine Vielzahl von Stücken entwickelte, darunter „Figninto“, „Weleeni“ und „Poussières de Sang“. „Clameur des arènes“ präsentierte er 2016 im Rahmen des Festivals „Nuits blanches à Ouagadougou“ im HAU Hebbel am Ufer. Salia Sanou engagiert sich für die Weiterentwicklung und Verbreitung des zeitgenössischen Tanzes in Afrika. Er ist künstlerischer Leiter der Rencontres chorégraphiques de l’Afrique et de l’Océan indien und Mitbegründer des CDC – La Termitière in Ouagadougou, des ersten Zentrums für choreographische Entwicklung in Afrika.
Moderation Artist Talks
Arlette-Louise Ndakoze ist Frankreichwissenschaftlerin in den Schwerpunkten Philosophie und Literatur und den Nebenfächern Geschichte und Jura. Als unabhängige Journalistin, Forscherin, Autorin und Kuratorin blickt sie auf die künstlerischen und intellektuellen Bewegungen in Ruanda und anderen afrikanischen Gesellschaften, besonders auf die Literaturszenen, die Musik- und Filmwelten und die philosophischen Disziplinen. Arlette-Louise Ndakoze ist Teil des Kunstraumes SAVVY Contemporary.
Fotos © Laurent Philippe