Siki

05. + 06.04.19, 19:00 Uhr,
ALIOUNE DIAGNE,
Senegal – Deutschland-Premiere
[HAU3]
Doppelvorstellung

Alioune Diagne lässt in diesem Stück den Geist und die Geschichte des vergessenen senegalesischen Boxhelden Battling Siki wieder aufleben. Jeder Tanz ist hier ein Kampf und jeder Kampf ein Tanz.
Siki war der erste afrikanische Boxweltmeister, den Titel erlangte er 1922 in Paris. Er kämpfte im Ring, jedoch ebenso gegen den für die Zeit typischen Rassismus auf seinem Weg durch Europa und die Vereinigten Staaten. Im Alter von 28 Jahren wurde er in New York erschossen. Trotz seines bewegten und extravaganten Lebens ist Battling Sikis Geschichte in Senegal wenig bekannt und in der restlichen Welt überhaupt nicht. Das Stück ist ein Dialog, bestehend aus Tanz und Boxen, zwischen Gestern und Heute, sehen und gesehen werden, Battling Siki und Alioune Diagne – zwei Bürger aus Saint-Louis ungefähr gleichen Alters, im Abstand eines Jahrhunderts.
Dauer: 50 min



Choreografie & Tanz: Alioune Diagne
Dramaturgie: Anoek Nuyens
Recherche & künstlerische Beratung: Maaike Cotterink
Audioausschnitte aus der Dokumentation „Siki“: Niek Koppen und „Boy Saloum“: Audrey Gallet
Ton: Simone Giacomini, Jacques Lynedjian, Maaike Cotterink
Produktion: Compagnie Diagn’Art – Maaike Cotterink
Koproduktion: Korzo, Ballet Preljocaj – Centre Chorégraphique National, Gemeente Den Haag, Pamoja
Programm: ACP-Culture, finanziert von der Europäischen Union, umgesetzt von den Studios Kabako.


Alioune Diagne, geboren 1982 in Saint-Louis, Senegal ist Choreograf und Tänzer. Zunächst Autodidakt, hat er Ausbildungen in zeitgenössischem Tanz bei Salia Sanou und Seydou Boro (Burkina Faso), Kettly Noël (Mali), Germaine Acogny, Cire Beye und Hardo Ka (Senegal) absolviert. Nach den beiden Soli Blabla (2008) und This line is my path (2009) hatte er großen Erfolg mit Banlieu (2012), einem Stück für drei Tänzer, das vom Alltag in den Banlieus Senegals erzählt und mit dem er durch mehr als 20 afrikanische Länder und Europa tourte. Alioune tanzte zudem das Solo Flora von Kenza Kusuda in Den Haag und in Fagaala von Germaine Acony.
Er ist davon überzeugt, dass Kunst und Kultur die Antriebskräfte von Entwicklung, Ausdruck, der Debatte und Erziehung sind. Seit 2007 verkörpert er diese Überzeugung durch ein künstlerisches Projekt, das sich in drei Bereiche unterteilt, alle getragen vom Verein Diagn’Art: das Festival Duo Solo Danse, die Kompanie Diagn’Art und das Centre Chorégraphique „Le Chateau“.

 

Fotos © Korzo