Tapis rouge / Roter Teppich
06.04.19, 20:30 Uhr,
NADIA BEUGRÉ,
Côte d’Ivoire – Deutschland-Premiere
[HAU2]
Was verdeckt der rote Teppich, den man den Mächtigen in Afrika und der ganzen Welt ausrollt? In ihrem Stück beleuchtet die aus Côte d’Ivoire stammende Choreografin Nadia Beugré die Welt „von unten“ und nimmt das Publikum mit auf eine Reise bevölkert von Bildern, die man häufig nicht sehen will und sorgfältig auf Distanz hält.
Der „rote Teppich“ des Titels, der der Stars im Rampenlicht, ist nichts als die moderne Inkarnation einer langen Tradition: die der Skizzierung einer heiligen Spur, isoliert von der Erde, die es schon dem antiken Klerus erlaubte, jeglichen symbolischen Kontakt mit der Erde zu vermeiden. Tapis rouge versucht zu ergründen, was unter diesem Stoff versteckt wird. Geprägt von der Begegnung mit Frauen und Kindern, die sich in den Minen Burkina Fasos aufopfern, spricht Nadia Beugré durch ihren Tanz von der ausgeübten Brutalität gegenüber oft unsichtbaren Gruppen.
Dauer: 60 min
Choreografie & Performance: Nadia Beugré
Musikalische Leitung & Performance: Seb Martel
Performance: Adonis Nebié
Künstlerische Beratung & Dramaturgie: Boris Hennion
Bühnenbild: Erik Houllier
Technische Leitung: Christophe Fougou
Sounddesign & Performance: Thomas Fernier
Bühnentechnik: Aurélien Menu
Produktionsleitung: Maria Carmela Mini
Produktion: Latitudes Prod. – Lille
Koproduktion: Le Vivat, Scène conventionnée danse et théâtre, Armentières – Musée de la danse, Centre Chorégraphique National de Rennes – Hessisches Staatsballett, Staatstheater Darmstadt/ Wiesbaden – Festival d’Automne, Paris – Théâtre Garonne, Toulouse – BIT Teatergarsjen, Bergen – La Bâtie, Festival de Genève – Festival Montpellier Danse 2017 – Le Parvis Scène Nationale, Tarbes
Mit Unterstützung von DRAC Hauts-de-France, Région Hauts-de-France und dem Fonds Transfabrik – Deutsch-französischer Fonds für darstellende Künste
Dank an BUDA Kunstencentrum de Courtrai, Grand Sud de Lille und Quartz Scène nationale aus Brest.
Nadia Beugré begann 1995 ihre Laufbahn im Dante Theatre in Côte d’Ivoire, wo sie zunächst traditionellen ivorischen Tanz studierte und erste Auftritte hatte. 1997 wurde sie Mitglied beim bahnbrechenden und rein weiblichen Tanzensemble Compagnie TchéTché, gegründet von Béatrice Kombé. Acht Jahre trat sie mit der Kompanie auf und absolvierte Tourneen durch Afrika, Europa und die USA. Als Béatrice Kombé 2007 vorzeitig starb, begann Nadia Beugré eigene Stücke zu inszenieren. Dazu gehören un espace vide: moi und Quartiers Libres, die 2010 Premiere beim Danse L’Afrique-Tanzfestival in Mali hatten und in zahlreichen Städten Europas, den USA und Brasilien aufgeführt wurden. 2015 entstand ihr erstes Gruppenstück Legacy für das Festival La Bâtie in Genf, 2018 Roukasskass Club. Nadia Beugré arbeitet(e) u.a. mit Seydou Boro, Alain Buffard, Dorothée Munyaneza und Boris Charmatz. In Gent/ Belgien ist sie seit 2017 (bis 2021) im Kunstzentrum Vooruit engagiert.
Fotos © Erik Houllier (2), Dimas Bontempo